Chor der Stadtpfarrkirche St. Sebastian Waldershof


 

Kirchenmusik an Weihnachten 2020/2021

 

in der Stadtpfarrkirche St. Sebastian in Waldershof

 

 

 

Kirchenmusik im „Corona-Jahr“ verlangte von allen Beteiligten ein hohes Maß an Geduld, Flexibilität, Improvisationskunst und schnelle Reaktion.

 

Setzten schon die hygienischen Vorgaben beim Wiederzulassen der Chorproben entsprechend große Probenräume wie das Pfarrheim oder die Stadtpfarrkirche selbst voraus, so wurden ab 2. November 2020 alle Proben untersagt.

 

Im Gottesdienst war zwar der Gemeindegesang noch erlaubt, wurde nach dem 2. Adventssonntag ganz untersagt. Nur Orgelspiel und Kantorengesang waren gestattet.

 

Kleine Chorensembles entsprechend dem (Abstands-)Platzangebot der Kirchen wurden schließlich in der Woche vor Weihnachten auf zehn Sängerinnen und Sänger reduziert, die aber auch nicht proben durften – nur etwa eine Stunde vor der Aufführung.

 

In dieser Woche aber hatte man sich im Bistum Regensburg durchgerungen, sogenannte „Anlassproben“ zu genehmigen. Auch aus Regensburg kam Tipp, den Gemeindegesang zum Beispiel durch eine Gruppe Chorsänger zu ersetzen.

 

 

 

Und plötzlich waren so wieder musikalische Weihnachten möglich …

 

Die Ausgangssperre ab 21 Uhr betraf auch die Christmetten, die dann – obwohl Anmeldungen bereits gesammelt waren – ebenso kurzfristig nach vorne verlegt werden mussten, was wieder einmal die ganze Planung änderte.

 

 

 

Die Kinderchristmette wurde nun am Heiligabend auf 14 Uhr vorverlegt. Zum Glück war die Solistin Hannah Hellerl flexibel und gestaltet mit Orgelbegleitung die Kindermette alleine und vor allem auch kindergemäß mit Weihnachtsliedern wie u.a.  „Alle Jahre wieder“,  „Ihr Kinderlein, kommet“ und natürlich auch mit den Weihnachtsklassikern „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“. Die Dankesworte von Herrn Stadtpfarrer Bernd Philipp „sie sang engelsgleich“ lassen erahnen, welchen Eindruck Hannahs Gesang hinterließ.

 

 

 

Da aufgrund der Platzverhältnisse in Poppenreuth nur eine kleine Zahl an Besuchern möglich gewesen wäre, wurde die Christmette in die Stadtpfarrkirche und natürlich auch wieder zwei Stunden nach vorne, also auf 16 Uhr, verlegt.

 

Mitglieder des Kirchenchores Poppenreuth unter der Leitung von Christa Köllner und die Solistin Irene Meier brachten mit ihren orgelbegleiteten Chorgesängen die Weihnachtsgeschichte in beeindruckender Weise näher. Der musikalische Höhepunkt war dann Irene Meiers wunderschön interpretiertes „Es wird scho glei dumpa“.

 

 

 

Um 18 Uhr gestaltete dann das Soloensemble des Chores der Stadtpfarrkirche die „Nachtchristmette“ mit Werken von John Rutter, Franz Gruber, Karl Norbert Schmid und Chorsätzen von Werner Stehbach. Als Solistin konnte Johanna Troesch gewonnen werden, die neben der Chorunterstützung auch mit zwei Sologesängen (Ihr Kinderlein kommet, Christmas Carol) mit Orgel- und Violinbegleitung (Christiane Stehbach) musikalisch höchste Akzente setzte.

 

Zusammen mit dem intonationssicher und sowohl ausdrucksstark als höchst sensibel agierenden Vokalensemble machte sie die Christmette für Zuhörer und Beteiligte zu einem musikalischen Erlebnis.

 

Orgelwerke von Max Reger („Weihnachten“) zur Kommunion und als Orgelnachspiel  Johann Sebastian Bachs „Toccata et fuga“ in d-Moll ergänzten einen wunderschönen Nachtgottesdienst.

 

 

 

Den Weihnachtsgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag wie auch die Gottesdienste am 27. und 28.12.2020, 01.01.2021, 02. und 03.01.2021 gestalteten Mitglieder des Chores der Stadtpfarrkirche im Wechsel mit stellvertretendem Gemeindegesang.

 

 

 

Die traditionell am 2. Weihnachtsfeiertag aufgeführte Orchestermesse musste Corona-bedingt natürlich entfallen. Dafür übernahmen wie in der Christmette Johanna Troesch, das Vokalensemble und zwei Violinen (Christiane Stehbach, Magdalena Waldmann) die Gestaltung des Festgottesdienstes.

 

Josef Schnabels „Transeamus“, Carl Thiels „Adeste fideles“, John Rutters (Angels` Carol) und natürlich das traditionelle „O du fröhliche“ (u.a. Karl Norbert Schmid) und Franz Grubers 6stimmige Fassung des „Stille Nacht“ erzeugten einmal mehr in diesen Weihnachtstagen eine einzigartige Stimmung in der Stadtpfarrkirche St. Sebastian.

 

Johann Sebastian Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“ (Johanna Troesch) und Wolfgang Amadeus Mozarts „Laudate Dominum“ für Sopransolo, Chor, 2 Violinen und Orgel ergänzten diese in idealer Weise.

 

Die beiden Geigerinnen musizierten zusammen mit Orgelbegleitung den zweiten Satz von Johann Sebastian Bachs „Doppelkonzert“ beeindruckend professionell und mit tadelloser Intonation und Präzision.

 

Als Orgelnachspiel erklang Charles-Marie Widors „Toccata in F“ aus dessen Orgelsymphonie.

 

 

 

Im Jahresschlussgottesdienst am 31.12.2020 konnten mit Christine Kohl, Sopran, und Ottmar Andritzky, Tenor, zwei Solisten gewonnen werden, die neben Sologesängen und Duetten auch den Gemeindegesang übernommen hatten.

 

Andachtsvolle Stille begleitete die Vorträge, die tief in die Herzen der Zuhörer gelangten.

 

 

 

Am Dreikönigstag in Waldershof sind traditionell die Steinwaldmusikanten zu Gast. Da diese aus bekannten Gründen nicht kommen durften, übernahm wiederum das Vokalensemble die musikalische Gestaltung und setzten mit Werken von David Willcocks, John Rutter u.a. anderen einen wunderschönen Schlusspunkt der weihnachtlichen Musik in St. Sebastian, die allen zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.

 

Orgelmusik von Johann Sebastian Bach („Air“ aus der D-Dur-Suite) und Louis Lefébure-Wély`s „Sortie in Es-Dur“ ließ den Festtag entsprechend festlich ausklingen.

 

Ein großer Dank seitens der Kirchenmusik an Stadtpfarrer Bernd Philipp. Sein Wunsch, dass auch – und gerade - in „Corona-Zeiten“ musikalisch würdige und festliche Kirchenmusik an Weihnachten trotz aller Vorschriften und Einschränkungen in seiner Kirche ihren angestammten Platz hat, und seine bedingungslos Unterstützung, war allen Mitwirkenden Ansporn und Freude zugleich.

 

 

 

Noch eine Vorschau zum Schluss:

 

Zum Kirchenpatrozinium am Sonntag, den 24. Januar 2021, um 10 Uhr, wird wieder das Soloensemble zu hören sein.

 

Nach momentanem Stand ist auch Kirchenmusik am Aschermittwoch und natürlich in der Osterwoche geplant.

 


Der Chor der Stadtpfarrkirche St. Sebastian Waldershof weist eine sehr weit zurückreichende Tradition chorischen Wirkens auf.

 

Ein wichtiges Kriterium der Werkauswahl besteht immer wieder in der Pflege kirchenmusikalischer Schätze, angefangen mit der Renaissance bis hin zur Chormusik des 20./21. Jahrhunderts.

 

Gerade die lateinisch-sprachige Messe, deren Reichtum fast unbegrenzt ist, war und ist dem Chor ein besonderes Anliegen.

Dazu zählen A-cappella-Messen, Messen mit Orgelbegleitung und kleine, aber auch große Messen für Chor, Soli und Orchester.

 

 

Besondere Highlights der letzten Jahre waren unter anderem:

 

·        Charles Gounods „Caecilienmesse“

 

·        Wolfgang Amadeus Mozarts „Krönungsmesse“, „Piccolominimesse“ und Teile der „Großen Messe       in c-Moll“

 

·        Joseph Haydns „Nicolaimesse“ und Teile aus der „Theresienmesse“

 

 

 

Nachdem in Waldershof immer wieder große kirchliche Feste anstehen, ist für vielfältige Aufgaben neben der selbstverständlichen Mitgestaltung der Hochfeste das ganze Jahr über gesorgt.

 

 

Eine besondere Ehre für den Chor war die Einladung zur Gestaltung eines Sonntagsgottesdienstes im Eichstätter Dom, dessen Domorganist in den letzten Jahren regelmäßig beim Festgottesdienst mit Orchester am 2. Weihnachtsfeiertag den Orgelpart übernimmt.

 

Die Chorgemeinschaft besteht im Augenblick aus ca. 40 Sängerinnen und Sänger und freut sich immer wieder auf neue begeisterte Mitglieder.

 

 

Die regelmäßige Chorprobe findet am Dienstag, 19.00-20.30 Uhr, im Probenraum unter der Stadtpfarrkirche statt.

Stimm- und Registerproben werden gesondert vereinbart.

 

 

Seit 2009 ist Werner Stehbach für die Kirchenmusik in St. Sebastian verantwortlich.